
Erst einmal müssen wir feststellen, dass unsere Winter im vergleich zu früheren Jahren sehr mild verlaufen und spät anfangen.
Das bedeutet, dass unsere Igel sehr viel mehr Zeit haben, sich auf den Winterschlaf vorzubereiten. Man sollte daher Igel nicht zu früh einsammeln und ihnen die Möglichkeit geben, die Zeit bis zum Winter zu nutzen. Denn sicher ist: Der Igel gehört nach Möglichkeit in die freie Natur.
Jetzt muss man nur noch erkennen, wann ein Igel wirklich Hilfe braucht:
- Tagaktivität
In der Regel sind Igel Nachtaktiv. Sieht man einen Igel am Tage, muss dies nicht zwingend ein Warnsignal sein, aber es lohnt sich durchaus, etwas genauer hinzusehen.
- Hungerknick
Unterernährte Igel weisen eine "Einbuchtung" zwischen Kopf und Rücken auf. Ein gut genährter Igel hat eine birnenförmige Körperform, ein abgemagerter Igel eher eine schlauchartige Körperform.
Igel sind unterernährt, wenn sie ab Anfang November unter 500g wiegen.
- Aktivität nach Wintereinbuch
Bei Dauerfrost oder Schneefall sollte der Igel bereits in seinem Winterquartier sein. Wenn Sie in dieser Zeit einen Igel sehen, benötigt er wahrscheinlich Hilfe.
- Verletzungen
Verletzte Igel benötigen grundsätzlich Hilfe - auch wenn es im schlimmsten Fall nur dazu dient, das Tier von seinem Leid zu erlösen. Es lohnt sich jedoch immer, es zu versuchen!
- Jungtiere ohne Eltern
Jungtiere, die tagsüber außerhalb des Nestes gefunden werden, benötigen ebenfalls Hilfe.
- Krankheit
Wenn Sie feststellen, dass ein Igel röchelt / hustet oder sich nicht normal bewegt, vielleicht sogar torkelt kann das auf eine Erkrankung hindeuten. Auch kahle Stellen am Körper und Apathie können Krankheitsanzeichen sein.